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About "The Diatom Collection of Franz Josef Weinzierl"


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Franz Josef Weinzierl (1888–1969) baute seine Sammlung von 1919 bis zu seinem Tod auf. Dabei stand er in regem Austausch mit den bedeutendsten Forschern seiner Zeit. Er vermachte die Sammlung von 13.000 mikroskopischen Präparaten, 2.200 Glasphiolen mit Proben in Alkohol und 700 Trockenpräparaten, zusammen mit seiner umfangreichen Fachbibliothek, testamentarisch der Botanischen Staatssammlung München. Weinzierl verfeinerte existierende Präparationstechniken und erfand ein Einbettungsmittel, das seine Präparate heute noch wie neu erscheinen läßt; er fertigte detaillierte Aufzeichnungen zur Ökologie und Biodiversität der Kieselalgen an, die er oder befreundete Wissenschaftler von rund 2.500 Fundpunkten weltweit zusammengetragen hatten. Seine zahllosen Unterlagen machen aus der großen Kieselalgen-Sammlung eine geradezu einmalige, wissenschaftlich ungewöhnlich wertvolle Sammlung.

Objektträger mit markierten einzelnen Diatomeen

Die Sammlung Weinzierl besitzt also neben ihrem hohen ästhetischen Wert auch große Bedeutung für die Forschung. Zum einen dient sie als Vergleichssammlung für die sichere Bestimmung von Kieselalgen aus aller Welt. Zum anderen gewinnt sie praktische Bedeutung durch die wichtige Rolle, die Kieselalgen als Bioindikatoren (Anzeiger) für die Wasserqualität spielen. Ihre Anwesenheit oder Abwesenheit in einem Gewässer gibt beispielsweise Auskunft über dessen Nährstoffbelastung und Änderungen in der Wassergüte. Dafür sind gut dokumentierte Angaben zu den einzelnen Kieselalgenarten (Vorkommen, Lebensweise, Ernährung usw.) und Daten zum Artenspektrum in den betreffenden Gewässern zu verschiedenen Zeiten wichtig. Beides kann die Sammlung Weinzierl besonders für den ansonsten schlecht dokumentierten Zeitraum von Beginn bis Mitte dieses Jahrhunderts liefern.

Dank der vorzüglichen Dokumentation zu jeder Probe ist es möglich, für eine Vielzahl Standorte speziell in Bayern nachzuweisen, wann welche Kieselalgen dort vorkamen. Vergleicht man diese Daten mit heutigen Proben, wie sie im Rahmen von Routineuntersuchungen vom Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft. erhoben werden, kann man Veränderungen der Wassergüte in der Folge von Umweltänderungen ermitteln. Für Fragen der Gewässerüberwachung ist dies von großer Bedeutung.

Um diese Aspekte der Sammlung Weinzierl in Zukunft verstärkt nutzen zu können und die Daten besser zugänglich zu machen, wurde als gemeinsames Projekt des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft und der Botanischen Staatssammlung München eine Datenbankapplikation entwickelt. Abfragen dieser Datenbank sind online verfügbar.

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